Retech, ein Unternehmen der SECO/WARWICK, ist seit über 60 Jahren führend in der Vakuummetallurgie. Die jüngsten Erfolge des Unternehmens beruhen auf einer starken Führungsposition und einer langjährigen Erfahrung in der Schmelztechnologie. Ihre neueste Innovation im Bereich der Plasmazerstäubung geht weit über inkrementelle Verbesserungen hinaus und versetzt das Unternehmen in die Lage, eine Technologie anzubieten, die die Möglichkeiten für die Branchenführer in der Fertigung erheblich erweitert und eine großtechnische Produktion der additiven Fertigung ermöglicht.
Geschichte und die Erfolgsstrategie, auf der sie aufgebaut wurde
Retech stellt seit über 60 Jahren Schmelzvorrichtung für reaktive und hochschmelzende Metalle her. Ihre Lösungen spielten seit jeher eine entscheidende Rolle in den nationalen Verteidigungsstrategien, und daher werden diese Projekte nur selten der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, und wir hören nur selten von den Erfolgen in diesen speziellen Branchen. Die Notwendigkeit dieses Ermessensspielraums in Verbindung mit der Natur eines Unternehmens, das große, komplexe Schmelzvorrichtungen herstellt, erfordert, dass ihr Geschäftsmodell und ihr Erfolg auf den Kunden als auf den Preis ausrichtet. Diese Praxis scheint bei den Kunden Anklang zu finden, die eine Partnerschaft auf dem Weg zum Erfolg eher schätzen als einen marktorientierten Ansatz.
Jüngste Erfolge und aktuelle Trends
In den letzten Jahren ist Retech zusammen mit seinen Kunden weiter gewachsen und hat jedes Jahr mehr Öfen in Betrieb genommen. Zwischen 2018 und 2021 verlagerte Retech seine gesamte Produktion in den USA und den Großteil seiner Bürofläche von Ukiah, Kalifornien, nach Buffalo, NY. Während des Umzugs und der anschließenden Personalaufstockung konnte das Unternehmen die Aufträge dank sorgfältiger Planung und einer großen Gruppe engagierter Mitarbeiter, Lieferanten und Hersteller erfüllen.
Die umsichtige Risikovermeidung ermöglichte es ihnen, ihre Kunden, von denen die meisten als wichtige Hersteller angesehen wurden, während der Krise weiter zu unterstützen.
Nach Überwindung der weltweiten Krise wurde deutlich, dass das Geschäft von Retech so stark war, dass ein weiterer neuer Standort in Buffalo benötigt wurde, zusätzlich zu dem, den das Unternehmen erst drei Jahre zuvor bezogen hatte. Im Jahr 2021 verzeichnete Retech trotz der anhaltenden Krisenauswirkungen einen Rekordumsatz. Die Buchungen für 2023 waren sogar noch stärker als im Vorjahr, so dass das Unternehmen ein drittes Rekordjahr in Folge verzeichnen konnte.
Nach langer Suche konnte sich das Unternehmen rechtzeitig zu seinem 60-jährigen Bestehen im Sommer 2023 einen zweiten Standort in Buffalo sichern.
“Als wir in unseren neuen Hauptsitz in Buffalo einzogen, erwarteten wir einen Aufwärtstrend, aber dieser übertrifft unsere Erwartungen. Mit diesem Umzug verfügen wir nun über insgesamt 113.000 Quadratmeter für Forschung und Entwicklung, Fertigung (R&D), Montage und Lagerung, so dass wir diesem Wachstum voraus sein können, anstatt es einzuholen.” – sagte Earl Good, Retech- Geschäftsführer / Präsident
Der Aufwärtstrend, von dem Earl sprach, ist größtenteils auf die leistungsstärksten Produktkategorien von retech in den letzten Jahren zurückzuführen, zu denen die folgenden gehören:
- Elektronenstrahlschmelzer (EB), ideal für das Schmelzen und Raffination von reaktiven und feuerfesten Legierungen, die ein Vakuumverfahren erfordern,
- Plasmalichtbogenumschmelzen (Plasma Arc Remelt, PAM), am besten geeignet für das Schmelzen von reaktiven oder refraktären Metallen, die mit leichteren Metallen mit niedrigerer Verdampfungstemperatur als das primäre Legierungsmetall legiert werden. Da es sich um den leistungsstärksten Ofen von Retech handelt, haben viele Kunden mehrere Geräte bestellt und kommen für Nachbestellungen wieder,
- Vakuum-Lichtbogen- Umschmelzsysteme (Vacuum Arc Remelt systems ,VAR), das Arbeitspferd des reaktiven/refraktären Metallbarrengießens für die spätere Nachbearbeitung in Walzwerken,
- Vakuum-Induktionsschmelzen (VIM), das in der Massenproduktion hochwertiger Materialien eingesetzt wird,
- Nischenverkäufe bei kleinen Zerstäubern und anderen kundenspezifischen Spezialgeräten mit geringerem Umsatzvolumen, die jedoch für bestimmte metallurgische Prozesse von entscheidender Bedeutung sind,
- Produktionsanlagen für Pulvermetall und Bänder.
Wie geht es weiter mit Retech?
Retech wird auch weiterhin eine führende Rolle in der Schmelztechnologie unter Schutzatmosphäre für seine traditionellen Märkte wie Luft- und Raumfahrt, Automobilindustrie, Energie sowie Biotechnologie, einschließlich vieler bereits in der Entwicklung befindlicher Projekte. Darüber hinaus ist Retech aber auch dabei, den Sektor der additiven Fertigung (Additive Manufacturing, AM) mit seinem neuesten Durchbruch bei der Plasmazerstäubung (PGA) zu revolutionieren, und der Zeitpunkt könnte nicht besser sein.
Earl weist darauf hin: “Bei Retech sind wir zu sehr damit beschäftigt, neue Öfen in Betrieb zu nehmen, und unsere Kunden vertrauen uns zu viele Geschäftsgeheimnisse und Verteidigungsgenehmigungen an, als dass wir uns mit unseren Errungenschaften rühmen könnten. Daher ist es eine Freude, eine neue Innovation in PGA zu haben, die wir von den Dächern rufen können!”
Die Plasmazerstäubung (PGA) ist für retech nicht neu. Neu ist die Entwicklung eines integrierten, auf den Informationen unserer Kunden basierten, Systems, das die Einsatzmöglichkeiten in fast allen Bereichen maximiert:
- Unbeschränkte Skalierbarkeit, mit der sich Zerstäubungsraten erzielen lassen, die mehr als 10-mal so hoch wie bei der derzeit verfügbaren Technologien betragen,
- Metall- oder Legierungszerstäubung, die für das Plasmalichtbogenumschmelzen (PAM) geeignet ist,
- Verwendung von Rohstoffen aller Art, einschließlich Schwamm, Presslinge, recycelter Schrott, Barren,
- Hochreine einschlussfreie Pulver,
- Kontinuierliche Verarbeitung durch ein Schleusensystem, das den Schmelzvorgang zum Nachfüllen nicht unterbricht,
- Beseitigung verstopfungsanfälliger Düsen, was die Zuverlässigkeit erhöht und die Reinigung und den Produktwechsel vereinfacht.
Die Schmelztechnologien von Retech sind in der Lage, eine breite Palette reaktiver und refraktärer Metalle und Legierungen zu schmelzen, wobei insbesondere das Titanschmelzen als zuverlässiger Indikator dient.
Die Unternehmen finden immer mehr Verwendungsmöglichkeiten von Titan in ihren Produkten, sogar in Konsumgütern, aber sie werden nicht nur genutzt, sondern finden auch Anklang. Es hilft den Titanherstellern sicherlich, wenn Titan als Prestigeprodukt wahrgenommen wird, wobei dieses Prestige sogar auf Produkte übergreift, die gar nicht so sehr auf Titan angewiesen sind, wie z. B. Handytaschen oder schicke Campingausrüstung. Aber jetzt wird Titan als Produktname für Automodelle und sogar als Luxusbegriff für die Kreditkartenstufe über Platin verwendet.
Einfacher ausgedrückt: Titan ist jetzt cool. Und zwar nicht nur bei den Konsumenten, sondern auch bei den Investoren.
Das bedeutet, dass sowohl große Titanhersteller, als auch kleine Hersteller von Titanadditiven nun leichter mehr Investitionsgelder anziehen können.
Also gerade, wenn die Anleger bereit sind, in Titan zu investieren und Additivhersteller begieriger darauf sind, Titanpulver in die Hände zu bekommen, ist PGA von Retech im Begriff, die Kosten der Titan-Atomisierung zu übernehmen und den Dezimalpunkt nach links zu verschieben.
Das nennen wir mal Turboladung!
Der Startschuss für diese Investitionskette und eine weitere Bestätigung für den Erfolg von Vira ist eine kürzlich getätigte Investition in Vira selbst – gesichert durch die Muttergesellschaft SECO/WARWICK – in Form eines subventionierten Darlehens in Höhe von 10 Millionen Dollar an Retech für den Ausbau ihrer Fertigungskapazitäten für PGA-Vorrichtung (Plasma Gas Atomization) und andere Spitzentechnologien, damit sie die wachsende Nachfrage nach ihren neuen PGA-Systemen befriedigen können. Das Darlehen in Höhe von 10 Mio. USD stammt aus dem von PFR TFI verwalteten Foreign Expansion Fund 2 FIZ AN, der Unternehmen eine Kofinanzierung ihrer ausländischen Investitionsprojekte durch Finanzinstrumente anbietet, die auf den Projektumfang sowie die Fähigkeiten und Bedürfnisse des polnischen Investors zugeschnitten sind.
“Dies passt perfekt zu unserer jüngsten Mitgliedschaft bei America Makes, dem National Additive Manufacturing Innovation Institute. Natürlich bin ich gespannt, was die großen Unternehmen mit den preiswerteren Pulvermetallen machen werden, die Retech zur Verfügung stellen wird, aber sie haben bereits Zugang zu dem Material und der Technologie.” Earl fährt fort: “Aber was mich wirklich begeistert, ist die Möglichkeit zu sehen, was junge kreative Köpfe damit anstellen können, sobald Retech es so zugänglich macht, dass sie es sich leisten können, Spaß mit Ti AM im Sinne einer Garagentechnik zu haben. Gehe mutige Schritte ohne Angst vor Fehlern. Es geht nicht so sehr darum, die bestehende Technologie weniger kostspielig zu machen, die Aufregung liegt vielmehr in den Bereichen, in denen Titan eine machbare Option wird, wo es vorher nicht möglich war.”
Sławomir Woźniak, CEO der SECO/WARWICK-Gruppe kommt zu dem Schluss: “Ich bin zuversichtlich, dass unser stolzester Erfolg etwas sein wird, das meine Vorstellungskraft übersteigt und das einer dieser jungen Innovatoren in den nächsten fünf oder zehn Jahren schaffen wird. Wenn wir ihnen die Materialien anbieten können, wird sich unser Gewinn von selbst einstellen,”.